Kurze Entwicklungsgeschichte der Drogeneisenbahn

Zusammen mit meinen damals knapp 19- und 13-jährigen Töchtern entwickelte sich ein Präventionskonzept, das im Laufe der Jahre zu einer eigenständigen Institution heranwuchs.

Am 7. März 2002 startete das Suchtpräventionsprojekt erstmals in privater Initiative im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements. Seitdem haben zahlreiche Schulen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen das Projekt wiederholt beauftragt, vor allem wegen seiner Authentizität und Einzigartigkeit.

Die Drogeneisenbahn-Reise fungiert vorrangig als Ergänzung zu schulischen oder betrieblichen Präventionsmaßnahmen und orientiert sich stets an den aktuellen Entwicklungen im Bereich suchtbezogenen Konsums in unseren Lebenswelten. Die begleitende Präsentation und die optionalen Aktionsbausteine werden regelmäßig aktualisiert und profitieren von Impulsen und Beiträgen der Mitreisenden. So entsteht ein gemeinsames Gefühl für "unsere Drogeneisenbahn".

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mich jederzeit im Rahmen meines ehrenamtlichen Engagements zu kontaktieren, wenn Klärungsbedarf zu Fragen rund um Sucht besteht.



Meine Philosophien

Die Präventionsinitiative 'Die Reise mit der Drogeneisenbahn" hebt sich methodisch klar von herkömmlichen Vortrags- oder Workshop-Strukturen ab. Ihr didaktischer Ansatz basiert vollständig auf einer Kombination von informativer Unterhaltung und Bildung. Dies bedeutet, dass Informationen und Lerninhalte durch ein breites Spektrum medialer Mittel auf kurzweilige und ansprechende Weise vermittelt werden. Durch die gezielte Übermittlung von faktenorientiertem Wissen und prägnanten Fragestellungen sollen die Teilnehmer dazu angeregt werden, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, das eigene Verhalten sowie - abhängig von der Altersgruppe - den individuellen Konsumstatus zu reflektieren und im Sinne der Selbstfürsorge kritisch zu hinterfragen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für potenziell selbstschädigendes Verhalten zu schaffen, das möglicherweise einen Veränderungsprozess in Gang setzt und somit langfristige Erfolge ermöglicht (vgl. TTM nach PROCHASKA & DiClemente).

Die Präventionsphilosophie der Drogeneisenbahn zeichnet sich insbesondere durch eine ehrlich wertschätzende, ressourcenorientierte und Zuversicht schenkende Interaktion aus, die den Prinzipien der motivierenden Gesprächsführung nach MILLER & ROLLNICK entspricht.

Ziel ist es, sinnstiftend darauf hinzuweisen und das Bewusstsein zu schärfen, dass das Erleben von Glück oder die Bewältigung von Lebensproblemen nicht zwangsläufig von der Nutzung von Drogen oder problematischem Verhalten abhängig ist. Vielmehr tragen bereits angeborene Fähigkeiten dazu bei. In einem umfassenderen Kontext wird ein Impuls gesetzt, gesunde Lebensformen und Alternativen gegen suchtbegünstigendes Verhalten in resilienter Hinsicht zu erkennen.

Die wiederholte Betonung des 'Wunderwerks Mensch' dient dazu, das Bewusstsein für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung im Kontext des eigenen Gesundheitsbewusstseins zu schärfen. Dabei wird auf die potenzielle Gefährdung unserer Autonomie im Falle einer Abhängigkeit hingewiesen.



Widmung

"Die Reise mit der Drogeneisenbahn" ist meinem jüngeren Bruder Marc gewidmet, der am 3. August 2011 im Alter von nur 46 Jahren aufgrund der gesundheitlichen Auswirkungen und Folgen seiner langen Alkoholksonsumstörung verstarb. Sein Erstkonsum begann bereits im Alter von etwa 12 - 13 Jahren. Seine mittelschwere Alkoholkonsumstörung wurde im 16. Lebensjahr diagnostiziert.

Ich glaube fest daran, dass er bei jeder Veranstaltung mit seiner Seele und seinem Geist präsent ist. Oft frage ich mich, ob ich nur sein Sprachrohr hier auf Erden bin.

Es wäre mein Wunsch gewesen, ihn als Teampartner an meiner Seite zu haben – er als Betroffener und ich als Angehöriger, die gemeinsam "Die Reise mit der Drogeneisenbahn" gestalten. Etwa neun Jahre nach dem Stapellauf der Drogeneisenbahn verstarb er und nahm mein Angebot zur Mitwirkung mit auf seine letzte Reise.

Die aufrichtigen Gespräche, an die ich mich heute noch erinnere, sind ein wertvolles Vermächtnis. Bei Interesse stehe ich jederzeit bereit, authentisch darüber zu berichten.